Maßeinheit für Pfälzer Gemütlichkeit

Bei uns gibt es sie als Rot-, Rosé oder als Weißweine, von trocken bis feinherb. Und es ist das vierte Viertel, was sie ausmacht. Sie gesellen sich zur Pfälzer Brotzeit genauso gerne wie zur mediterranen Pasta. Und auf keinen Fall muss sich ihre Qualität hinter dem kleinen Preis verstecken! Literweine findet man pur oder als Schorle auf den Weinkarten der Gastronomie, auf Festen und vielen geselligen Anlässen. Sie werden jung getrunken. So entfalten sie am besten ihr frisches und fruchtiges Naturell. Es sind unkomplizierte Weine für jeden Tag und fast jede Gelegenheit – ‚lecker Liter‘ eben.

REBSORTENWISSEN:

1929 in Lauffen am Neckar aus rotem Trollinger und weißem Riesling gekreuzt, begann die ruhmreiche Verbreitung der Kernertraube. Sie gilt als eine der wertvollsten Neuzüchtungen und wird heute sogar in Südafrika kultiviert. Seit einigen Jahren jedoch ist der Kerner im Anbau stark rückläufig. Völlig zu unrecht, wie wir finden!

Mit einem Glas gekühltem Müller-Thurgau einen sommerwarmen Abend begehen, das ist den wenigsten fremd. Denn auf fast jedem weinseligen Fest ist er seit Jahrzehnten präsent und erfreut sich noch immer großer Beliebtheit - nicht zuletzt wegen seines unkomplizierten Naturells und seiner milden Säure. Die Entstehung dieser vergleichsweise jungen Weißweinsorte geht auf das Jahr 1882 zurück. Der Schweitzer aus dem Kanton Thurgau stammende Herrmann Müller forschte zu dieser Zeit an der Rebenzuchtanstalt in Geisenheim im Rheingau und fand in den Rebsorten Riesling und Silvaner – wie er dachte – und Riesling und Madlaine Royal – wie man heute weiß - die passenden Kreuzungspartner. In Deutschland wird die Sorte seit den 50er Jahren zunehmend angepflanzt und erreicht 1975 Platz 1 bezogen auf die Anbaufläche.

Der Blaue Portugieser ist eine alte Rotweinsorte und geht aus einer Kreuzung der Blauen Zimmettraube mit Grünem Silvaner hervor. Sie ist bekannt für ihre fein strukturierten, milden Weine. Das Ursprungsland ist nicht, wie man meinen könnte Portugal, sondern vielmehr Slowenien mit Verbreitung in Mittel- und Südosteuropa.

Der Riesling wird gerne auch als die Königin der Weißweine bezeichnet und zählt zu den kulturprägenden und hochwertigsten Weißweinreben. Vermutlich wurde er im ausgehenden Mittelalter am Oberrhein aus Wildreben ausgelesen und geht auf eine natürlich Kreuzung der Rebsorte Heunisch und einer Traminer Art zurück. Sortentypische Geruchs- und Geschmacksnoten sind Pfirsich, Grapefruit und andere Zitrusaromen bis hin zu Apfel oder Maracuja.