Wein-Sensorik III: Wein BEURTEILEN

in dh.WeinBlog

Die Beurteilung von Wein kann eine subjektive und komplexe Aufgabe sein, die sowohl Fachwissen als auch persönliche Vorlieben erfordert.

Wir haben Ihnen hier einige Faktoren aufgezeigt, die bei der Bewertung von Wein eine Rolle spielen:

Die sensorische Bewertung umfasst Aspekte wie Farbe, Aroma, Geschmack und Mundgefühl. Ein qualitativ hochwertiger Wein sollte eine angemessene Farbe aufweisen, die zu seiner Sorte und Reife passt. Das Aroma kann vielschichtig und komplex sein, wobei fruchtige, blumige, würzige oder mineralische Noten erkennbar sind. Der Geschmack sollte ausgewogen sein, mit einer angenehmen Säure, ausgereiften Tanninen (bei Rotweinen), einem angemessenen Alkoholgehalt und einer passenden Süße.

Ein hochwertiger Wein verfügt über eine gewisse Komplexität, das heißt, dass der Wein eine Vielzahl von Aromen und Geschmacksrichtungen bietet, die sich im Laufe der Zeit entwickeln und verändern können. Ein einfacher Wein kann möglicherweise weniger interessant sein. Auch die Balance ist entscheidend. Ein Wein sollte keine überwältigende Dominanz eines Elements wie Säure, Tannin, Alkohol oder Süße aufweisen, sondern ein harmonisches Ganzes darstellen. Bestenfalls verschmelzen diese Elemente miteinander. Die Struktur bezieht sich auf die Art und Weise, wie diese Komponenten im Wein miteinander interagieren. Achten Sie auch auf einen langen Abgang. Es handelt sich dabei um den Eindruck, den der Geschmack und das Aroma des Weins im Mund hinterlassen, nachdem er geschluckt wurde. Ein qualitativ hochwertiger Wein hat einen langen und anhaltenden Abgang, bei dem die Aromen erst nach und nach verblassen. Schließlich ist auch der Ort, an dem die Trauben angebaut werden, das heißt die Herkunft des Weins aufschlussreich. Boden, Exposition, Klima und natürlich die Weinherstellungstechnik selbst haben, einen großen Einfluss auf die Weinqualität. Manche Regionen sind für ihre Lagen, Rebsorten und Weinstile und für die Tradition, in der sie stehen, berühmt. Schließlich nimmt der Winzer selbst mit seinen Maßnahmen bei der Weinherstellung, beginnend bei der Auswahl der Trauben, über den Kelter- und Gärprozess bis hin zur Lagerung und Füllung entscheidenden Einfluss auf die spätere Charakteristik des Weins. Während der Preis allein nicht unbedingt eine Aussage über die Qualität geben kann, neigen qualitativ hochwertige Weine dazu, in der Regel höhere Preise zu haben. Das liegt vor allem an der dafür erforderlichen aufwendigen Weinbergspflege, der sorgfältigen Verarbeitung und gegebenenfalls längeren Lagerung. Aber Achtung, nicht jeder Wein profitiert von einer längeren Reife. Einige Weine sind für die Lagerung geeignet und entwickeln sich im Laufe der Zeit weiter. Andere sollten in ihrer Jugend genossen werden. Das Reifungspotential eines Weins hängt vor allem von der Sorte, dem Jahrgang und der Herstellungsweise ab.

    Am besten ist es, Ihre eigenen Geschmackspräferenzen zu entwickeln, indem Sie verschiedene Weine verkosten und dabei auf die genannten Aspekte achten. Notizen helfen Ihnen dabei, Ihre Vorlieben und Abneigungen besser zu verstehen. Lassen Sie sich von ihrem Winzer inspirieren. Weinproben und Weingutbesuche können dazu beitragen, Ihr Verständnis für Wein und seine Qualitätsmerkmale zu vertiefen.

    Wir wünschen viel Freude beim Auswählen!

    Team Weingut Doppler-Hertel

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